Der Anti-Bias-Ansatz eignet sich besonders, die eigenen Privilegien und Benachteiligungen bewusst zu machen und zu hinterfragen. Dies ist vor allem in Bezug auf Nord – Süd Beziehungen von Bedeutung. Der Ansatz fördert eine Sensibilität hierfür: Welche Positionen treffen hier aufeinander? Welche historischen, politischen, etc. Faktoren spielen eine Rolle? Wie beeinflussen diese unsere Einstellungen und Handlungen? Wie kann ein gleichberechtigter Umgang miteinander gestaltet werden? Von welchen Bildern über andere Kulturen, Gruppen, Kontinenten sind wir geprägt? Wie kann ich mit meinen Privilegien/Benachteiligungen umgehen? Welche persönlichen Strategien haben wir im Umgang mit Diskriminierung entwickelt?
Ziel ist es, mit Veränderung zu beginnen, ungerechte Strukturen zu benennen und uns gegen diskriminierende Verhaltensweisen einzusetzen. Wo können wir uns einmischen und Veränderungen bewirken? Wo können wir in unseren Einflussbereichen mehr Verantwortung übernehmen und die Art der eigenen Machtausübung hinterfragen?
Unsere Arbeit mit Anti-Bias und Globalem Lernen hat drei Schwerpunkte:
- Angebote in Schulen und im Stadtteil zur Sensibilisierung für eigene Positionen in Nord-Süd Beziehungen und andere Verständnisse von „Entwicklung“ (Themen sind z.B. ungerechter Handel am Beispiel Kaffee, Eroberung der Amerikas, Ökologischer Fußabdruck und erneuerbare Energien, Produktionsbedingungen unseres T-Shirts, Spuren des Kolonialismus)
- Angebote im Zusammenhang mit internationalen/interkulturellen Freiwilligen- und Austauschprogrammen (z.B. Freiwilliges Soziales Jahr, European Voluntary Service, weltwärts, Auslandstudienaufenthalte) : In den begleitenden Seminaren werden Elemente von Anti-Bias eingesetzt, um den Teilnehmenden eine Auseinandersetzung mit der eigenen Position im globalen Kontext und den eigenen Bildern und deren kritischer Weitergabe anzuregen.
- Sensibilisierung von Multiplikator_innen des Globalen Lernens für Rassismusreproduktionen in ihrer Arbeit. In Werkstätten moderieren wir die gemeinsamen Entwicklung von Bildungsangeboten.
Bisherige Kooperationen mit Schulen und Vereinen (exemplarisch)
- Nürtingen Grundschule, Berlin Kreuzberg
- Joliba e.V., Interkulturelles Netzwerk in Berlin e.V.
- Martin Niemöller Grundschule , Berlin Hohenschönhausen
- Lech Lecha, Kinderkreativwochen im Barnim
- St Thomas Kirche, Berlin Kreuzberg zu Welhandel
- Clara Grunwald Grundschule, Berlin
Bisherige Kooperationen in internationalen Programmen:
- EMS e.V., Evangelische Mission in Solidarität e.V.
- GIZ GmbH, Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit
- IJGD e.V., Internationale Jugendgemeinschaftsdienste
- Kurve Wustrow e.V., Bildungs- und Begegnungsstätte für gewaltfreie Aktion
- VIA e.V., Verein für interkulturellen Austausch
Bisherige Kooperationen für Multiplikator_innen:
- BER, Landesnetzwerk der Berliner entwicklungspolitischen Nichtregierungsorganisationen
- Kate, Kontaktstelle für Umwelt und Entwicklung, jährlich zwei Werkstätten zur Entwicklung von Bildungsbausteinen
- Brot für die Welt, Bildungsstätte Nord, Fortbildung zu: den Fokus verschieben, neue Ansätze in der Bildungsarbeit zu Afrika
- Weltgarten Witzenhausen, Fortbildung zu: Stolperfallen in der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit