Seit 2002 haben wir uns bei unterschiedlichen Fortbildungen (Vom Süden Lernen – INKOTA, Train the Trainer – FIPP) und Projekten getroffen. Während wir seitdem in sehr vielen, sehr unterschiedlichen Bereichen mit dem Anti-Bias-Ansatz unterwegs waren, bildete die Arbeit mit Schulen einen recht konstanten gemeinsamen Bezugsrahmen:
Wir halten es für sinnvoll, Kinder in ihrem schulischen Lernumfeld zu erreichen. Deshalb engagierten wir uns sehr früh mit einzelnen Trägern und traten gezielt an Schulen heran, um sie für den Ansatz zu begeistern. Unter anderem konnten wir im Rahmen der FIPP-Projekte in den letzten Jahren zahlreiche Erfahrungen vorwiegend mit Grundschulen (1.-6. Klasse) sowie Kindern aus dem Hortbereich sammeln, teilweise bestand auch die Möglichkeit mit Jugendlichen der 7. bis 10. Klassen zu arbeiten.
Im schulischen Kontext entwickelten wir im Rahmen der Netzwerkwerkstelle Miteinander in Marzahn-Hellersdorf des FIPP e.V. (2002-2007) mit dem Anti-Bias-Ordner erstmalig eine deutschsprachige Methodensammlung für die Arbeit mit Kindern und erprobten diese an mehreren Grundschulen. In viertägigen Seminaren erlebten die Kinder, wie Vielfalt den Alltag bereichern kann und wie demokratische Werte das Klima innerhalb des Klassenverbandes verbessern.
Von 2007 bis 2010 wirkten wir alle beim Modellprojekt „Starke Kinder machen Schule“ mit. Das Projekt wurde durch das Bundesprogramms VIELFALT TUT GUT. Jugend für Vielfalt, Toleranz und Demokratie gefördert und von FiPP e.V. koordiniert. Durch aufeinander aufbauende Lerneinheiten war das Projekt kontinuierlich an vier Berliner Grundschulen und deren Horten in verschiedenen Berliner Stadtbezirken präsent. Es verfolgte ein präventiv-pädagogisches Konzept zur Arbeit mit Kindern an den Themen Partizipation und Toleranz. Die Umsetzung des Projektes im Rahmen des regulären Unterrichts und der Hortstrukturen bot eine Möglichkeit zur Vertiefung und zur nachhaltigen Verankerung. Im Rahmen dieser Arbeit sind umfangreiche Lernmaterialien zur Arbeit mit dem Anti-Bias-Ansatz an Grundschulen entstanden.
Ein weiterer gemeinsamer Schwerpunkt war die Arbeit mit heterogenen Gruppen, die in außergewöhnlicher Weise mit dem Bridge-Projekt „Jede/r ist besonders – alle sind gleich“ ebenfalls in Trägerschaft von FiPP e.V. gelungen ist. Asylsuchende und geduldete Flüchtlinge in Berlin und Brandenburg mit ungeklärtem Aufenthaltsstatus wurden bei der beruflichen Orientierung unterstützt. Gemeinsam mit Bildungsarbeiter_innen nahmen sie an mehrmoduligen Anti-Bias-Trainings teil.
Darüber hinaus haben wir in den letzten Jahren unsere Erfahrungen und Perspektiven in überregionalen Netzwerken, Tagungen und vielen weiteren Projekten eingebracht.