Rezensionen

Rezension von Prof. Mag. Dr. Eva Fleischer (Professorin am Studiengang für Soziale Arbeit, Management Center Innsbruck): In Zeiten großer demokratiepolitischer Herausforderungen sind Ansätze dringend nötig, die sich erfahrungsorientiert mit den Vorurteilen, verinnerlichten Machtverhältnissen, daraus resultierender Diskriminierung / Privilegierung und den Handlungsmöglichkeiten, um diese Ungleichheitsverhältnisse zu überwinden, beschäftigen. Der Verdienst des Buches liegt darin, dass es anhand konkreter Praxiszusammenhänge und ausgewählter Methodenbeispiele den Anti-Bias-Ansatz aus der Perspektive von Multiplikatorinnen nachvollziehbar macht. Damit füllt es eine Lücke zwischen theoretischen Abhandlungen und (feld)spezifischen Methodenhandbüchern. Zur Rezension

Anti Bias – ein Ansatz für lebendige Menschenrechte und Demokratie von Claudia Lohrenscheit (Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit, Hochschule für angewandte Wissenschaften Coburg): Seit mehr als 25 Jahren beginnt die Anti-Bias Arbeit langsam aber stetig in der Bundesrepublik Deutschland Fuß zu fassen. Der vorliegende Band vom Anti-Bias Netz (Hrsg.) bildet hier einen wichtigen Baustein, denn er bietet sowohl Einsteiger*innen, die sich neu mit diesem Ansatz befassen wollen, einen guten Überblick, als auch langjährigen Praktiker*innen vor allem durch die vielen wissenschaftlich reflektierten und sehr anschaulichen Praxisbeispiele aus unterschiedlichen Bildungskontexten wie Schule, Kita und der (beruflichen) Erwachsenenbildung. Zur Rezension

Rezension von Ansgar Drücker (Geschäftsführer des Informations- und Dokumentationszentrums für Antirassismusarbeit e.V.):„Bias“ kann als Voreingenommenheit oder Set von Vorurteilen übersetzt werden. Der Anti-Bias-Ansatz wendet sich gegen die trennenden und häufig diskriminierenden Vorurteile in unserem Denken und Handeln und zeigt sowohl selbstreflexive als auch macht- und gesellschaftskritische Auswege aus durch Vorannahmen geprägten ungerechten Verhältnissen auf. Der Band stützt sich überwiegend auf Erfahrungen in schulischen Kontexten einschließlich der Elternarbeit, enthält aber auch für die außerschulische Bildungsarbeit wertvolle Anregungen. Selbst die aktuelle Thematik der pädagogischen Herausforderungen durch eine hohe Zahl geflüchteter Menschen und der Voreingenommenheit in der Mehrheitsbevölkerung einschließlich der Unterstützenden taucht zumindest ansatzweise bereits auf. Zur Rezension

Rezension von Sebastian Dohlsdorf (Fortbildner und Schulsozialarbeiter an einer Berliner Grundschule, blogged zum Thema Inklusion): Das gesamte Buch lebt von den Erfahrungen aus der Praxis. Sei es aus der Arbeit in Schulen, mit Kindern, mit Eltern, sei es aus dem Fortbildungsbereich mit pädagogischen Fachkräften. Die Vielfalt an Umsetzungsmöglichkeiten und Anknüpfungspunkten des Ansatzes im pädagogischen Alltag und auch darüber hinaus werden sehr deutlich. Darüber hinaus werden einige Methoden des Anti-Bias-Ansatzes erläutert und reflektiert. Zur Rezension

Rezension von Dipl.-Päd. Dr. Jos Schnurer (Ehemaliger Lehrbeauftragter an der Universität Hildesheim): In Zeiten von Egoismen, Ethnozentrismen, Nationalismen, Radikalismen, Fundamentalismen, antidemokratischen Tendenzen und zunehmenden lokalen und globalen Ungerechtigkeiten ist es notwendig, eine tätige Aufmerksamkeit auf die natürlichen, kulturellen und humanen Vielfalten der Menschheit zu lenken; denn: Wo Diskriminierung herrscht, wird die Menschenwürde beschädigt! Es wäre zu wünschen, dass in der Aus- und Fortbildung von Sozialpädagog_innen, Lehrämtern und sozialen Diensten der Anti-Bias-Ansatz stärkere Berücksichtigung findet und sich das Anti-Bias-Netzwerk vergrößert. Die in dem Handbuch aufgezeigten Zielsetzungen, Arbeitsformen und Methodeninstrumente sind hilfreich, um vorurteilsbewusste Veränderungen individuell und lokal- und globalgesellschaftlich zu verwirklichen. Zur Rezension